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InterRail-Reise Norwegen 2005/Reisenotizen


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Sonntag, 24. Juli 2005, Winterthur

Morgen ist es soweit, meine Reise welche ich nun seit gut zwei Jahren plane,
steht vor der Tür. Meine Vorfreude ist unbeschreiblich. Angespannt sitze ich Zuhause,
denke über Dinge nach, die ich noch vergessen hab.
Wahrscheinlich ist es besser wenn ich noch etwas raus gehe, und Montag,
Montag werden lasse.

1540

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Dienstag, 26. Juli 2005, Hamburg Hafen

Hamburg 1326 - Kopenhagen 1800
Kopenhagen 1820 - Malmö 1845
Malmö 1928 - Lund ca. 1945



Planmässig bin ich in Hamburg angekommen. Die Reise mit dem NightLine “Komet“-Nachtzug war überraschend angenehm. Lange sassen die Reisegäste im Speisewagen, witzelten, tauschten Reiseerfahrungen aus. Auch meine Zimmerkumpanen, fünf Jugendliche aus Zürich waren sehr redselig und unkompliziert. Bereits jetzt habe ich das Gefühl, dass die Nordreisenden einfache Leute sind,
die sehr umgänglich sind.
Auf Rat einer Hamburgerin, die in einem Reisebüro arbeitet, habe ich noch einen Abstecher an den Hafen gemacht. Auch hat es mit Henk wunderbar geklappt und wir treffen uns in einer halben Stunde am Bahnhof. Mal sehen ob die Hochbahn, mich zum Bahnhof bringen kann. Diese alte Eisenkonstruktion hat mich sehr beeindruckt.

0950

Wir sind nun unterwegs nach Kopenhagen. Die Stimmung ist toll. Es ist bereits das erste Mal ein Zug mit einer obligaten Platzreservationsgebühr, welche mit 3 Euro aber sehr bescheiden ist. Um 1800 sollten wir in Kopenhagen ankommen.


1330

In Kopenhagen angekommen, beschliessen wir noch weiter nach Malmö zu reisen und so Dänemark für den Moment hinter uns zu lassen. Malmö ist die zweitgrösste Stadt Schwedens. Übernachten werden wir in Lund, einem kleinen Universitätsstädtchen.
Etwas des spannentsten war der Reiseabschnitt von Hamburg nach Kopenhagen. Der Zug wurde Teils auf eine Fähre verladen, und je weiter wir nach Norden fuhren, desto grösser wurden die Nutzflächen und Wälder.


2230

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Mittwoch, 27. Juli 2005, Malmö

Malmö 1239 - Göteborg 1515
Göteborg 1710 - Trollhättan 1810 (Bus)
Trollhättan 1835 - Oslo 2145

(Malmo- Göteborg Ex 2000 Zug Gebühr 7.80 Euro)


Gut ausgeschlafen, auch wenn es etwas kühl war, erwachte ich in meinem Zelt. Zu meinem Erstaunen war es erst 0545 am Morgen und bereits Taghell. Auch der Platz an dem wir campierten, erwies sich als sehr guter ruhiger Platz. Wir waren immer wieder umgeben von vierbeinigen und zweibeinigen Hasen. Zweitere schnauften auf einem Vita-Parcours vorbei. Nein wirklich, da hatte uns die Polizei von Lund wirklich einen guten Platz ausgesucht (direkt gegenüber des Zeltplatzes). Ich ging ein bisschen spazieren und konnte, obwohl ich kein passendes Kleingeld (schwedisches schon gar nicht) hatte, in einem ungeöffnetem Schwimmbad duschen.

Die Fahrt von Malmö, der schwedischen Küste entlang nach Göteborg, gab uns die Gewissheit, dass das Wetter schön bleiben würde.

In Göteborg eingetroffen wollten wir bereits im Zug Richtung Oslo sitzen. (einfacher gesagt als getan). Im Touristikbüro hörten wir, dass man zuerst einen Bus Richtung Trollhättan nehmen muss, um dann in einen Zug nach Oslo einzusteigen. Ich sitze jetzt in diesem, und wir haben vor kurzem die schwedische/norwegische Grenze passiert.

Wichtige Notiz: Die Gegend zwischen Göteborg und Trollhättan ist landschaftlich sehr interessant.

2020

2145 erreichte ich und Henk Oslo planmässig. Die Stadt ist riesig, schliesslich wohnt jeder achte Norweger hier. Trotz ausgebuchten BackPackers fanden wir schnell einen Schlafplatz auf dem Campingplatz Ekeberg. (Zelt für eine Nacht 150 NOK = ca. 30 SFR)


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Donnerstag, 28. Juli 2005, Oslo

Oslo 1840 - Bodø
Bodø - Andenes


Die Nacht war sehr angenehm, und ich bin froh Thermounterwäsche dabei zu haben.
Allgemein ist der Ekeberg Camping zu empfehlen. Um ca. 1000 verlassen Henk und ich die grüne Wiese. Jetzt kommt das allerbeste, die Receptionistin buchte für mich einen Flug nach Andenes via Bodø :-). Die Kosten für diese Flüge sind zwar mit 5099.- NOK weitaus teurer als ich gedacht hatte, aber das lasse ich mir nicht mehr nehmen. Dafür ist der Rückflug auch schon gebucht und ich verliere nicht so viel Zeit.

1100, Oslo HB. Nun ist es soweit, geahnt hab ich das schon vor der Reise. Henk und ich trennen uns. Er will die Südküste entlang wandern, Richtung Bergen. Was mich betraf so wollte ich so schnell wie möglich zum Flughafen. Wie sich zeigte war es keine grosse Sache. 1145 ging ein Zug. 1207 kam ich an, und bereits um 1400 rum hatte ich eingecheckt.

1840 werde ich nach Bodø fliegen.

1640

In Bodø angekommen heisst es nun auf den Flug nach Andenes warten.

Mit einer Stunde Verspätung komme ich in Andenes an. Es ist bereits 2300 jedoch noch Taghell, da ich mich hier nicht so gut auskenne (diese Stadt ist in meinem Reiseführer doch recht knapp beschrieben) gehe ich in eine Gjestehus (SJØGATA GJESTEHUS). Die Übernachtung kostet hohe 300 NOK, (ca. 60 SFR) aber Zelten bei etwa 12 Grad macht mich nicht so an. Nun bin ich bis Sonntag hier. Für den morgigen Tag habe ich mir einiges vorgenommen. Als erstes muss ich nach einer günstigeren Bleibe ausschau halten, und mich fürs Whale Watching erkundigen. Ach ja, nicht zu vergessen, Karten sollte ich auch noch schreiben.


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Freitag, 29. Juli 2005, Andenes

Das mit der günstigen Bleibe, funktionierte nur Teils. Nur etwa 300 Meter entfernt stand das Grønnbua. Hier kann ich die nächsten Tage verbringen. 500 NOK (100 SFR) sind zwar immer noch viel, aber es bleibt mir nichts anderes übrig. Alle Hotels bis zur höheren Mittelklasse sind ausgebucht. Um 1100 werde ich auf die Whale Safari gehen, hoffentlich zeigt sich Moby Dick auch.

Sch....., ich habe das Schiff für die Safari verpasst. Aber für Morgen habe ich reserviert. Um 0845 wird der Spass beginnen und wahrscheinlich bis 1800 dauern.
Für 100 NOK habe ich ein Velo gemietet und bin bis Bleik der Küste entlang gefahren. Hat ein paar gute Fotos gegeben (hoffe ich). Akkustisch übertreffen die Möven hier alles, ihr krähen errinnert irgendwie an das schreien kleiner Kinder. Ich habe noch ein Haus fotografiert, dasss mit Turbonegro angeschrieben ist. Kommt diese Band womöglich, von dieser kleiner Insel?

1730


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Samstag, 30. Juli 2005, Andenes


Gestern Abend sass ich noch im Gønnbua und sprach ein bisschen mit einem Berliner Päärchen. Sie erzählten mir von Ihrer Reise. Sie haben ein Boot dabei und nutzen diese Gegend um Robben zu beobachten. Auch Wale haben Sie schon gesehen. Ich erzählte ihnen von meiner heutigen Tour, sie lachten und meinten ich soll auf jeden Fall meine Pille nehmen. ???.

Meine jetzige Bleibe ist der pure Wahnsinn. Ich Teile mit zwei Holländern ein doppelstöckiges zwei-Zimmer Appartement.

Bei meinem heutigen Frühmorgenspaziergang wurde ich von einer Möve attakiert und durch die halbe Strasse gejagt. Hitchcock lässt grüssen.

0700

Um 0845 begann die Tour mit einer Besichtigung des Walmuseums. Als allererstes bekammen wir Tabletten gegen Seekrankheit, dann wurde uns das Skelett eines 1996 gestrandeten Pottwals gezeigt und erklärt. Nach einem kurzen Film hiess es dann sich am Hafen zu treffen.

Unser Schiff lief um 1100 aus. Wir fuhren ca. eineinhalb Stunden hinaus. In der Zwischenzeit lernte ich zwei Schweizer (Marianne und Martin aus Andelfingen) kennen.
Der Seegang tat seine Wirkung auf Marianne, aber auch mir wurde es zu Beginn ein bisschen mulmig. Ungefähr 14 Km draussen, bei 600m tiefem Wasser, sahen wir dann insgesammt fünf Pottwale. Einer steuerte sogar direkt auf unser Boot zu. Er kam bis auf 50 m heran, ehe er abtauchte. Dies ist sehr ungewöhnlich. Die Walsafari hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Hoffendlich sind meine Fotos etwas geworden.




Ich werde den heutigen Abend gezeilt etwas ruhiger gestalten. Noch etwas Brot kaufen, duschen und Ansichtskarten schreiben.

Auch diese Nacht werde ich wieder versuchen den Sonnenuntergang bzw. Sonnenaufgang zu fotografieren. (Untergang ca. 2400/Aufgang ca. 0045). Ich hoffe auf klares Wetter.

1540

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Sonntag, 31. Juli 2005, Andenes

Das mit den Fotos um Mitternacht ist leider nichts geworden. Es regnete bis etwa 0800 durch. Das erste mal seit ich hier bin. Eigendlich wollte ich heute einen Ausflug zu den Steilklippen Måtind machen, doch leider fährt kein Bus am Sonntag. Die Distanz dorthin ist schlappe 20 Km, aber mein Flug geht heute um 1920 zurück nach Oslo. Da ist es zu riskant per Anhalter dorthin zu fahren und nicht zu stranden.

Beim Spaziergang lernte ich einen erfahrenen “Trekker” kennen. Der Berliner riet mir das nächste mal bei einer solchen Reise auf Essgeschirr und Kochutensilien zu verziechten. Sie nehmen schliesslich viel Platz weg und bedeuten eine Menge Gewicht. Die Lofoten muss ich mir wohl diese Ferien abstreichen. (Aber ich bin sicher nicht das letzte Mal in Norwegen). Wenn ich nun zurückschaue muss ich auch mit dem Geld haushälterischer umgehen. Trotz allem, der Besuch auf diese Insel hat sich gelohnt. Ich werde nun meine übrige Zeit mit Karten studieren verbringen.


1300

Der Rückflug hat wunderbar geklappt. Ich bin um 2200 in Oslo angekommen. Leider habe ich viel Zeit mit dem aufsuchen meines Rucksacks vergeudet. Komischerweise durfte ich nicht mehr, wie letztes Mal, in dne Airport-Express einsteigen. Dies sei eine Privatbahn und kostet extra. Nun werde ich wohl erst 2410 im Oslo HB eintreffen. Hoffendlich geht noch ein Bus nach Ekeberg. Ich möchte eigentlich nicht so spät hinauf laufen.

2345


Ich erwischte gestern doch noch ein Tram, welches mich die halbe Strecke nach oben, den Berg hinauf brachte. Trotzdem habe ich den Zeltplatz nicht gefunden. Geschlafen habe ich wild am Waldrand. Am Morgen dann die Überraschung, wieder in mitten eines Vita-Parcours. Geweckt wurde ich von schnaufenden jugendlichen Fussballer. Im Moment findet dort das grösste Fussballturnier von Norwegen statt. Nun bin ich wieder in Oslo und werde noch ein paar Museen besichtigen. Um 1600 geht dann mein Zug nach Bergen.

1020



Oslo war sehr schön, ich kaufte einen Oslo-Pass (damit hat man freien Eintritt
in alle Museen). Vom Hafen aus gings mit dem Schiff zur Bygdøy-Halbinsel. Dort besuchte ich das Vikingskipshuset, das Kon-Tiki Museet und das Schifffahrtmuseum.
Etwas ganz besonderes war das Norsk Folkemuseum, um das herum ein halbes Dorf voll alten traditionellen Bauten nachgebildet wurde. Aus allen Landesteilen hatte es ein paar nostalgische Häuser. Ich fühlte mich richtig in eine andere Zeit verschlagen. Die Stave-Kirche raubte mir beinahe den Atem. 1610 bin ich in Oslo abgefahren. In ca. 6 Stunden sollte ich in Bergen ankommen.


1620



Der Intercity von Oslo nach Bergen ist bisher die Bahnreise, bei der sich die Landschaft am meisten verändert. Von weiten Feldern über dichte Nadel- und Birkenwälder. Von Tunnelpassagen zu Gletscherüberquerung. Es ist einfach wundervoll.
Im Moment befinde ich mich in einer “Alpenregion” 1 bis 1.5 Stunden von Bergen entfernt.

P.S. Die Fahrt wird noch länger gehen, und wir werden etwa um 2200 in Bergen sein.


2100



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Dienstag, 2. August 2005, Hylkie

Heute morgen um 0100 erreichte ich den Zeltplatz in Hylkie. Obwohl ich früh aufgestanden bin brauche ich viel Zeit mit Kleiderwaschen. Es wird jetzt etwa um 1200 rum sein und ich denke, dass ich etwa 1400 Bergen anschauen kann. Ich bin immer noch unschlüssig, soll ich nordwärts oder südwärts reisen.
(waschen mit trocknen 30 NOK)


1200

Wie ich herausfinden musste ist das Gebiet nördlich von Bergen, dort wo die grossen Fjorde sind für den Zug sehr schlecht erschlossen. Es ist so gut wie unmöglich mit einer nationalen Bahn raufzufahren.
In Bergen werden verschiedeneTagesreisen angeboten. (Teils Fähre/Bus/Zug).
Wenn der Wetterbericht unrecht hat, und es morgne nicht regnet, werde ich mir den Aurlandsfjorden und dne Nærøyfjorden anschauen.
Das wäre dann ein InterRail-vergünstigter Tagesausflug für 280 NOK (ca. 56 sFr.)


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Mittwoch, 3. August 2005, Bergen

Bergen 0840 - Myrdal 1050
Myrdal 1100 - Flåm 1200
Flåm 1330 - Gudvangen 1540
Gudvangen 1540 - Voss 1650
Voss 1710 - Oslo 2220


Ich stand heute um 0600 auf und verliess den Camping-Platz bei Hylkie. Bezahlen musste/konnte ich nicht, die Reception war nicht besetzt. Es ist zwar bewölkt, aber das Wetter hält noch im Moment. Noch ein Wort zu Bergen. Bergen ist nun eine wirklich schöne idylische Stadt mit Charme. Ein zentraler Ort ist der Hafen, mit den Bryggen (historische Kaufmannshäuser) und dem Fischmarkt bei dem man vom Lachsbrötchen bis zum Seehundfell alles haben kann.


Mein Tagesausflug ging 0840 in Bergen los. 1050 stieg ich in Myrdal in eine Bergbahn
(110 NOK) nach Flåm. Die etwa einstündige Fahrt ging durch ein berauschendes Tal mit steilen Berghängen und wunderschönen Wasserfällen. Nach etwa 2 Stunden Fahrt war ich in Flåm. Dort ging es aufs Schiff. Mit dem Kahn durchquerte ich zuerst den Aurlandsfjorden und dann den Nærøyfjorden. Ich muss jetzt im nachhinein sagen, wer noch nie einen Fjord gesehen hat, hat was verpasst. Die Höhe der Steinklippen ist unglaublich. Zu meinem Erstaunen gab es hier sogar eine Gruppe Seehunde. Angelegt wurde in Gudvangen einem kleinen Extrem-Tourismus-Ort. Ein Bus brachte mich dann wieder aus dem Fjordtal. Eine Bergstrasse hinauf, deren Weg gesäumt war von Birken in einem Farnteppich- Wunderbar. Da das Wetter kurz vor Gudvangen umgeschlagen hat und es nun sehr nass ist, habe ich beschlossen nach Oslo zurückzufahren. Dort werde ich dann in den Nachtzug Richtung Stavanger wechseln, in dem ich morgen früh ankomme. Die Reservation eines Liegesessels von Oslo nach Stavanger hat mich lediglich 50.- NOK gekostet. So kann ich nun günstig übernachten, und bin am trockenen.


1840


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Donnerstag, 4. August 2005. Stavanger

Olso 2247 - Stavanger 0729


Um halb acht in Stavanger angekommen, musste ich zuerst wieder zu Esswaren kommen.
Stavanger ist eine Stadt im Stil von Bergen. Um 1100 kam auch Henk hier an. Wir gingen an den Rand der Stadt, um Mittag zu essen und über unsere bisherigen Reisen zu quatschen. Es tut gut wieder mal Schweizer-Deutsch zu sprechen. Nun ist es bereits 1630. Nachdem wir nun durch das Städtchen gewandert sind trennen wir uns wieder. Henk trifft sich noch mit einer Freundin, und ich werde ide Fähre nach Tau nehmen von wo aus, ich per Bus nach einem Camping-Platz ausschau halte. Wenn das Wetter morgen trocken ist, werde ich noch auf den Preikestolen rauflaufen.

1640



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Freitag, 5. August 2005, Preikestolen

Nachdem ich die ganze Nacht mit Reto und Regula (zwei Schweizer aus dem Rheintal) durchgejasst habe, bin ich heute etwa um 1000 leicht verkatert aufgestanden. Nun sitze ich am Rand des Preikestolen, die Aussicht ist leider durch Nebel beschrenkt. Vereinzelt schlägt die Sonne für ein paar Minuten durch. Trotzallem ist das hier ein Highlight auf meiner Reise.
Der Wanderweg hier hinauf ist wahnsinnig schön. Über Felsen klettert man durch Felshänge, mit kleinen Brücken überquert man Moorgebiete. Die Wanderung gehe zwei Stunden wird geschrieben. Ich brauchte aber nur ein bisschen mehr als eine Stunde hinauf. Und ich bin wohlgemerkt untrainiert. Der Rückweg zog sich jedoch hin zu 2 Stunden.

1420


Etwa um 1600 bin ich auf den Camping zurückgekommen. Das Wetter zeigt sich nun wieder von der freundlichen Seite. Kurz vor fünf, hatte ich die glorreiche Idee mit einem Ruderboot rauszufahren. Der Fjord war ruhig und ich schlief auch bald ein. Aufgewacht bin ich dann etwa drei Kilometer weiter weg. Wind war aufgekommen. Ich schaffte es einfach nicht mehr gegen die Wellen zu rudern. Zu meinem Glück wurde ich etwa eine halbe Stunde später von einem freudestrahlendem Jungen mit dem Motorboot aufgelesen. Er fragte mich wohin er mich bringen soll. Ich wollte natürlich so schnell wie möglich wieder zurück zum Zeltplatz. Dort angekommen gab ich ihm 50 NOK. Zurückwinkend fuhr er fröhlich wieder davon.

1840


Diese Gegend um Stavanger ist ein MUSS für eine zweite Reise.


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Samstag, 6. August 2005, Jørpeland

Dieser Samstagmorgen fing ja gut an. Ich traf drei Männer aus Lettland und trank mit ihnen Wodka. Zu viel wie sich herausstellte. Ich hatte schon alles gepackt, drotzdem musste ich mich nochmals hinlegen. Der Wodka von Lettland ist verdammtes Teufelszeug. Nun ist es bereits später Abend und ich Reise nach Egersund. Keine Ahnung was mich dort erwartet. Henk wollte eigendlich mit mir um 1200 rum nach Christiansand fahren. Ich war jedoch noch lange mit den Letten am feiern und im Fjord schwimmen.


1815


Gut eine Stunde später kam ich in Egersund an. Auf einen Zeltplatz wollte ich nicht, und so ging ich auf die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz. Ich wurde auf bald fündig. Der erste hier war ich jedoch nicht, denn es hatte schon ein anderes Zelt (Marke: Colonial).
Es mussten also Schweizer, Deutsche oder Franzosen sein.
Schnell hatte ich das Zelt aufgestellt, da schaut Henk aus meinem Nachbarszelt. Henk?!?!?!- Dieser Zufall ist einfach unmöglich. Den Abend verbrachten wir mit lettischem Wodka und “Tschau Sepp”.
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Sonntag, 7. August 2005, Egersund

Egersund 1005 - Kristiansand 1210
Kristiansand - Baneheia (Stadtpark Kristiansand)


Um Mittag rum, spazierten wir durch die Altstadt, oder besser gesagt das Zentrum von
Kristiansant Es ist Sonntag und deshalb nicht viel los. Hank und ich verbringen den Nachmittag an der Sonne, mit Kartenspielen. Mein Zelt habe ich im überdimensionalen Stadtpark Baneheia aufgestellt. Man fühlt sich hier in einer Herr der Ringe-Filmkulisse.
Um 1800 verliess mich Henk, in einem Zug richtung Oslo. Er möchte seine Freundin überraschen, denn sie hat am Dienstag Geburtstag. Hoffendlich klappt es für Ihn.


1910

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Montag, 8. August 2005, Baneheia

Kristiansand 1330 - Hirtshals 1800



Ich muss wohl gestern, früh eingeschlafen sein. Um elf wurde ich durch lautes Knallen geweckt. Zu meiner Freude gab es in dieser meiner letzten Nacht in Norwegen, ein Feuerwerk im Hafen von Christiansand. Eigendlich wollte ich noch Souveniers kaufen, aber hier gibt es einfach nichts vernünftiges. Dafür bekam ich in einem CD-Laden eine norwegische Folk-Rock-CD geschenkt.

1000

Ich verlasse nun die skandinavische Halbinsel um 1330 mit einer Fähre nach Hirtshals. Ich sollte Dänemark um 1800 erreichen.

1320

Ich bin nun an Bord der Christian IV und habe das Gefühl ich befinde mich in einem Spielkasino. Das ist definitiv kein Ort an dem ich gerne verweile. Wenigstens konnte ich mein Natel hier aufladen. Den Wecker brauche ich morgen.

1620

In Hirtshals angekommen, spaziere ich Richtung Camping, dem Strand entlang. Hirtshals ist ein richtiges Provinz-Fischerstädtchen. Das Geld fürs zelten möchte ich jedoch sparen. Ich habe geplant morgen um 0400 aufzustehen. Das Zelt habe ich direkt am Nordsee-Strand aufgestellt.


Dienstag, 9. August 2005, Hirtshals

Hirtshals 0603 - Hjørring 0625
Hjørring 0641 - Fredericia 1005
Fredericia 1035 - Padborg 1154
Padborg 1157 - Hamburg 1410
Hamburg 1417 - Zürich 2158


Wie geplant bin ich heute um 0400 aufgestanden, und schaute mir noch eine Weile das Morgengrauen an. Temperaturmässig war das einer der kältesten Nächte. Ich habe heute 16 Stunden fahrt vor mir. Wird also ein anstrengender Tag. Hirtshals bis Fredericia ging gut, leider verpasste ich den Anschlusszug.

Neuer Fahrplan:

Fredericia 1235 - Padborg 1352
Padborg 1356 - Hamburg 1610
Hamburg 1617 - Karlsruhe 2107
Karlsruhe 2112 - Basel 2300
Basel 2305 - Olten 2329
Olten 2334 - Zürich 0007


Nun bin ich unterwegs nach Hamburg, und das Fernweh stellt sich ein. Wäre es wohl doch besser gewesen, noch ein, zwei Tage in Skandinavien zu bleiben?
Sicherlich brauche ich diese Tage zum entspannen. Die kalten Nächte haben mich doch etwas mitgenommen. (Dieser Sommer war doch nicht der Wärmste)
Leider aber merk ich auch wie die deutschsprachige Mentalität zurückkommt. All diese Menschen mit ihrem “falschen” Lachen. Das mit dem Lachen ist vielleicht Einbildung, aber ich glaube diesen Unterschied zu kennen. Und was dies anbelangt, können die Deutschen und die Schweizer von den Skandinavier noch manches lernen.

Nicht vergessen werde ich auch die melancholische, kalte Landschaft in Andenes. Mit den kämpferischen, schreienden Möven und den maiestätischen, ruhigen Pottwalen. Oder wann werde ich das nächste mal auf einen Berg klettern, die Sträucher beiseite schieben und mich auf einer Felsklippe finden? Über mir das vorbeiziehende Gewitter, unter mir ein weitgedehnter Fjord. Wor mir ein gerade zu mir hochwachsender Regenbogen. Wenigstens ist es mir in Jørpeland passiert. Mir graust es vor dem bevorstehenden Alltagstrott. Ich kam mit Fragen über meine persönliche Zukunft, und die nehme ich wieder nach Hause. In diesen Ferien war definitiv kein Platz dafür. Dafür habe ich Ruhe gefunden.

1540

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Allgemeine Notizen:

- Lebenmittel sind etwa gleich teuer wie in der Schweiz

- Zigarretten kosten 14.- sFr.

- Alkohol ist nicht immer erhältlich und sehr teuer.

- Auswärtsessen ist 50 Prozent bis doppelt so teuer wie in der Schweiz.

- Inlandflüge am bessten ab Trondheim, es gibt ein spezielles Package von Widerøe.

- Die meisten Inerregionalen Züge sind reservationssplichtig (5.- bis 15.- sFr.)

- Für spezielle Ausflugsaktivitäten immer ein Touristeninfozentrum anfragen. Es gibt meistens günstigere Kombi-Pässe.

- Mit InterRail hat man 50 Prozent Vergünstigung auf die meisen Fähren.